Bohnen: potente Helfer in der Darmkrebsnachsorge

Das Darmmikrobiom spielt eine wesentliche Rolle bei vielen Prozessen des Körpers. Kann die Zufuhr präbiotischer Nahrung die Darmflora von Patienten mit Darmpolypen oder kolorektalem Karzinom positiv beeinflussen?

Welche Benefits haben Bohnen in der Darmkrebsnachsorge?

Bohnen schön und gut – aber welche?

Es gibt eine Vielzahl von Bohnen auf dem Markt, von Kidneybohnen über grüne Bohnen bis hin zu Pintobohnen ist alles vertreten. Doch die Frage ist berechtigt: Welche Varietät der Pflanze wurde in der Studie (DOI: 10.1016/j.ebiom.2023.104873) verwendet? Schließlich ist Bohne nicht gleich Bohne. 

Die Forscher führten ihre Untersuchungen an Patientinnen und Patienten durch, die täglich bis zu einem cup – das sind etwa 200 g – Marinebohnen (navy beans) aßen. Diese sind auch als Michigan-Erbse bekannt. Die Früchte sind klein und weiß und sehr reich an Eiweiß. Ihren Namen haben sie daher, dass sie der US-Marine früher als ein wesentlicher, und darüber hinaus kostengünstiger, Protein- und Energielieferant gedient haben. In den USA kommt diese Bohnenart häufig vor und sie ist reich an präbiotischen Stoffen.

Welchen Hintergrund hat die Studie?

Präbiotika, von denen viele in der Bohnenart vorkommen, wird eine positive Wirkung auf den Darm und die Bakterienflora nachgesagt – welche im Umkehrschluss eine protektive Wirkung auf das Organ haben sollen. So könnte es möglich sein, einen positiven Einfluss auf Darmkrebserkrankungen auszuüben. 

An der Studie nahmen adipöse Menschen teil, die eine Vorgeschichte von Darmpolypen oder einem kolorektalen Karzinom hatten und sich in der Nachsorgephase ihrer Erkrankung befanden. Sie wurden randomisiert und aßen entweder täglich etwa 200 g Marinebohnen oder führten keine Änderung ihrer Essgewohnheiten durch.

Was kann die Bohne?

In regelmäßigen Abständen erfolgten Stuhl- und Blutkontrollen. Nach 16 Wochen wurden die Abschlussuntersuchungen durchgeführt. Das Ergebnis: Diejenigen, die täglich Bohnen konsumierten, hatten bessere Outcomes. Diese Outcomes waren eine günstigere Bakterienbesiedelung der Darmflora und ein Rückgang von Entzündungsparametern. Beide Ergebnisse könnten mit einer Risikoreduzierung für Darmkrebserkrankungen einhergehen. Die Forscher gehen sogar so weit, dass den Bohnen unter Umständen eine therapeutische Rolle zukommen könnte. 

Wichtig: Die positiven Effekte der Bohne lassen nach, sobald die Teilnehmer wieder zu ihren bisherigen Ernährungsgewohnheiten zurückkehrten.

Fazit für die Praxis

Den präbiotischen Inhaltsstoffen der Marinebohne könnte eine wesentliche Rolle in der Nachsorge und Prävention des Darmkrebses zukommen. Sie führten in der aktuellen Studie zu einer Besiedelung der Darmflora mit protektiven Bakterien sowie zu einem Rückgang der Entzündungsparameter.
 

Weitere Informationen aus dem Fachgebiet Gastroenterologie

Quelle:


Zhang X, Irajizad E, Hoffman KL, Fahrmann JF, Li F, Seo YD, Browman GJ, Dennison JB, Vykoukal J, Luna PN, Siu W, Wu R, Murage E, Ajami NJ, McQuade JL, Wargo JA, Long JP, Do KA, Lampe JW, Basen-Engquist KM, Okhuysen PC, Kopetz S, Hanash SM, Petrosino JF, Scheet P, Daniel CR. Modulating a prebiotic food source influences inflammation and immune-regulating gut microbes and metabolites: insights from the BE GONE trial. EBioMedicine. 2023 Dec;98:104873. doi: 10.1016/j.ebiom.2023.104873. Epub 2023 Nov 30. PMID: 38040541; PMCID: PMC10755114.