Lungenkarzinome zählen mit weltweit 1,6 Millionen Fällen zu den häufigsten Krebsformen. In deutschsprachigen Ländern ist es bei Frauen die dritt-, bei Männern die zweithäufigste diagnostizierte Form von Krebserkrankungen. Die Diagnose Lungenkarzinom ist in der Regel mit einer ungünstigen Prognose verbunden: So betrug die relative 5-Jahres-Überlebensrate in Deutschland im Jahr 2011 bei Männern 16 Prozent, bei Frauen 21 Prozent.
Mit der Kombinationstherapie aus den Wirkstoffen Dabrafenib und Trametinib steht seit April 2017 für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) mit einer BRAF-V600-Mutation die erste zielgerichtete Therapieoption zur Verfügung.
In einer multizentrischen, nicht-randomisierten, offenen Phase-II-Studie mit drei Kohorten wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Dabrafenib in Kombination mit Trametinib untersucht. In diese Studie wurden Patienten mit NSCLC im Stadium IV mit einer BRAF-V600E-Mutation eingeschlossen, darunter 36 zuvor unbehandelte Patienten und 57 zuvor mittels Chemotherapie behandelte Patienten. Die Gesamtansprechrate betrug in der Erstlinienpopulation 61,1 Prozent und in der vorbehandelten Population 66,7 Prozent. Das Ansprechen war in der vorbehandelten Population mit einer medianen Dauer von 9,8 Monaten stabil. In der Erstlinienpopulation hatten 68 Prozent der Patienten nach 9 Monaten keinen Progress erfahren. Die mediane Dauer des Ansprechens war noch nicht abschätzbar. Die Wirksamkeit der Kombinationstherapie war im indirekten Vergleich mit der Dabrafenib-Monotherapie überlegen.
Prof. Dr. med. Jürgen Wolf, Leiter des Schwerpunkts Lungenkrebs der Klinik I für Innere Medizin im Centrum für Integrierte Onkologie am Universitätsklinikum Köln, stimmen die Studienerkenntnisse zuversichtlich: “Die vorliegenden Ergebnisse zur Behandlung des BRAF-V600-positiven, fortgeschrittenen, nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms mit der Kombinationstherapie markieren einen Fortschritt in unserem Bestreben nach kontinuierlicher Verbesserung der systemischen Therapie des Lungenkarzinoms.“
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