Live, online und interaktiv: Fachlicher Austausch in Zeiten der Corona-Krise

Wer alles wissen soll, muss auch fragen dürfen. Das gilt in Zeiten der Corona-Krise besonders für Ärztinnen und Ärzte - denn die sollen ja in erster Linie befähigt sein zu helfen.

Warum Kommunikation für die Ärzteschaft jetzt besonders wichtig ist

Wer alles wissen soll, muss auch fragen dürfen. Das gilt in Zeiten der Corona-Krise besonders für Ärztinnen und Ärzte - denn die sollen ja in erster Linie befähigt sein zu helfen. Das scheint aber manchmal gar nicht so selbstverständlich und auch das entsprechende Forum dafür schwer zu finden zu sein. Deshalb hatte gestern unser interaktiver esanum Livestream Premiere, mit einer Expertenrunde zum Thema “COVID-19 in der Praxis”. Der lief so gut, dass ich mir ein bisschen esanum-Eigenwerbung nicht verkneifen kann.

Seit vier Monaten ist das neuartige Corona-Virus der Welt ein Begriff. Seitdem hat es unsere Organismen befallen und alle möglichen Wirtschafts-, Gesellschafts- und Gesundheitssysteme infiziert und mit ihren Schwachstellen konfrontiert. Und obwohl wir das Virus lieber wieder los wären, hat es doch auch etwas Gutes gebracht, so was wie eine globale Einsicht nämlich: Alle tragen Verantwortung – und die wird man nicht los. Irgendwie geht es doch nur gemeinsam. Und das hat auch zufolge, dass Kommunikation sich verändert. Wir sind gezwungen, andere Kanäle zu benutzen, aber dadurch vergrößern wir auch unsere Reichweite und unser Wissen.

Not macht erfinderisch

Wir in der esanum Redaktion, aber auch die Kolleginnen und Kollegen in allen anderen (Homeoffice)-Abteilungen der Firma, müssen derzeit erfinderisch sein. Wir sind ständig mit neuen Situationen konfrontiert und vor Fragen gestellt, die wir nur beantworten können, wenn wir unser Know-How teilen. Und auch innerhalb der Ärzteschaft ist der Bedarf nach Kommunikation und Austausch jetzt besonders hoch. Denn gerade diejenigen, die in der gegenwärtigen Krise unter dem Druck stehen, alles wissen zu müssen, sind ganz schön auf sich allein gestellt - besonders im Bereich der hausärztlichen Versorgung.

Der gestrige Livestream der Expertenrunde zum Thema “COVID-19 in der Praxis” hat das eindrucksvoll gezeigt. Die Resonanz war so hoch, dass unser Server kurzfristig in die Knie ging, was am Interesse gemessen ja ein durchaus gutes Zeichen ist. Dann gab es zwei Stunden lang aktuelle Infos, sehr viele Fragen und die Erkenntnis, dass zur Zeit nichts hilfreicher ist als geteiltes Wissen. Und weil das ständig neu diskutiert und bewertet werden muss, müssen auch die vielen Unsicherheiten, die mit der momentanen Situation einhergehen, endlich mal thematisiert werden.

Niedergelassene haben gerade besonders zu kämpfen

Das hat mich dann auch auf das Thema gebracht: zu verstehen, dass die Niedergelassenen gerade besonders in der Klemme stecken. Nicht nur, weil in der Praxis die ersten Entscheidungen in Bezug auf weitere Behandlungsschritte getroffen werden müssen. Auch die Organisation der Praxis, der Schutz von Personal, Patientinnen und Patienten und auch sich selbst erfolgt eigenverantwortlich. Und zwar in einer Situation der Ungewissheit und Unsicherheit, die noch von anderen Problemlagen flankiert wird: Ressourcenmangel, Personalmangel, Zeitmangel und mangelnde Vernetzung untereinander sind nicht gerade hilfreich bei der Bewältigung der Arbeitslast. 

Hier geht es also nicht allein um fachlichen Rat und aktuellste Erkenntnisse, sondern auch um Erfahrungsaustausch, Tipps für die Praxis, um fachübergreifende Konsultationen und generell um die Synergieeffekte, die sich aus den verschiedenen Wissensbereichen ergeben, wenn man sie addiert. Nicht unterschätzt werden darf ja auch der psychische Druck, unter solch erschwerten Bedingungen zu arbeiten. Wenn bereits Praxen schließen mussten, weil Ärztin oder Arzt oder zu viele Angestellte erkrankt sind, dann bedeutet das Mehrarbeit für die Kolleginnen und Kollegen. Und dann ist es besonders wichtig, miteinander zu sprechen, um diese Mehrbelastung gut zu verkraften und möglichst gleichmäßig zu verteilen. 

Für besseren Kontakt und bessere Vernetzung

Umso wichtiger wäre es, so auch das Fazit von gestern, nicht im Dschungel der fast stündlich sich aktualisierenden Neubewertungen und Erkenntnisse unterzugehen. Die Pflicht sich up-to-date zu halten, kann nicht nur bei den Einzelnen liegen, sondern sollte im besten Fall in einer besseren Vernetzung resultieren, die einen fachübergreifenden Austausch und Informationsfluss ermöglicht. Denn diejenigen, die in vorderster Reihe stehen und tagtäglich persönlich mit kranken Menschen im Kontakt sind, sollten einander bestmöglich unterstützen können. Dazu wollen wir bei esanum einen Teil beitragen. Und weil das gestern so gut geklappt hat, gibt es in zwei Wochen den nächsten Livestream mit Expertenrunde zum Thema COVID-19. Bleiben Sie also dran, wir halten Sie auf dem Laufenden.

Wenn Sie uns über den Livestream hinaus aus Ihrem Alltag berichten wollen, kommentieren Sie, schreiben uns per Mail (ester.zakirova@esanum.de) oder rufen Sie uns an. Wir freuen uns, wenn wir zum Austausch und zur Vernetzung beitragen können. Haben Sie einen guten Tag und bleiben Sie gesund!

Ihre Ester Zakirova