Die Überlebensrate bei Brustkrebs ist sehr hoch im Vergleich zu anderen Krebsarten, doch in einigen Fällen kommt der Krebs zurück. Eine neue Studie fasst Tipps zusammen, die Brustkrebsüberlebende befolgen sollten, um das Risiko eines Rezidivs zu senken. Bei der Mehrheit der Fälle wird der Brustkrebs frühzeitig diagnostiziert und daher sind die Überlebensraten vielversprechend. Dennoch kehrt der Krebs in einigen Fällen zurück. Entweder in der gleichen Form oder aggressiver als beim ersten Mal. Die Studie gibt an, dass sich insgesamt bei fast 30 Prozent der Frauen, bei denen Brustkrebs diagnostiziert wurde, später Metastasen bilden. Die neue Studie untersuchte einige Lifestyle-Faktoren, die die Rückfallquote von Brustkrebs beeinflussen. Die Studie wurde von Dr. Ellen Warner, vom Sunnybrook-Gesundheitswissenschafts-Zentrum in Kanada, durchgeführt. Sie arbeitete zusammen mit Co-Autorin Dr. Julia Hamer, ihre Ergebnisse wurden im Canadian Medical Association Journal veröffentlicht. Die Studie besteht aus einer Metaanalyse von 67 Artikeln, die Lifestyle-Entscheidungen untersuchten wie zum Beispiel Sport, Gewichtsmanagement, Ernährungsweisen, Rauchen und Alkoholkonsum.
Während die Autoren ihre Ergebnisse als Patientenempfehlung präsentieren, weisen sie auch darauf hin, dass diese Tipps nicht als Allheilmittel für alle Krebspatienten gelten. Einige Arten des Brustkrebses sind generell aggressiver und können auch bei noch so großen Bemühungen des Patienten zurückkommen. Von allen erneut betrachteten Lifestyle-Faktoren scheinen körperliche Aktivität und das Vermeiden einer Gewichtszunahme die gewinnbringendsten Auswirkungen auf wiederkehrenden Brustkrebs zu haben.
Die Forscher kommentieren: "Von allen Lifestyle-Faktoren hat sportliche Aktivität den stärksten Effekt auf die Brustkrebsergebnisse. Eine Gewichtszunahme von mehr als zehn Prozent des Körpergewichts nach einer Brustkrebsdiagnose erhöht die Brustkrebs- und auch die allgemeine Sterberate. Doch auch eine geringe Gewichtszunahme kann negative Auswirkungen auf die Stimmung und das eigene Körperbild haben."
Vitamin D-Ergänzungen könnten helfen, die Knochenstärke und -dichte gerade nach einer Chemotherapie und hormonellen Behandlungen, welche die Knochendichte verringern, zu verbessern. Die Autoren sprechen sich ausdrücklich gegen das Rauchen aus. Auch wenn die Studie keine klare Verbindung zwischen Rauchverzicht und Rückfallquoten feststellen konnte, sagen sie, dass das mit Rauchen einhergehende Sterberisiko Grund genug sein sollte, damit aufzuhören. Alkohol - wenn er sich auf ein Getränk oder weniger pro Tag beschränkt – kann das Risiko für eine Wiederkehr des Krebses senken.
Die Autoren kommentieren die Bedeutung ihrer Ergebnisse: "Weil es für Patienten üblich ist, ihre körperliche Aktivität nach einer Brustkrebs-Diagnose zu reduzieren, sollten medizinische Fachkräfte die körperliche Aktivität der Patienten fördern. Eine einfache Empfehlung des Onkologen, sich sportlich zu betätigen, hat das Aktivitätslevel der Patienten bereits verbessert."
Letztlich betonen die Autoren die Wichtigkeit der konventionellen Anti-Krebs-Therapie. Alle Teilnehmer der untersuchten Studien profitierten von der Standard-Krebsbehandlung und die Autoren erinnern die Patienten daran, dass Änderungen des Lifestyles die Standardbehandlung nicht ersetzen können.