Mit dem Hausarzt-Tag 2019 ging im März in Berlin die neue Fortbildungsreihe der esanum academie an den Start. Zwei weitere Veranstaltungen fanden im April und Mai in München und Nürnberg statt – noch sieben folgen in den nächsten Monaten bundesweit. Das neue Fortbildungsformat stieß bereits bei den ersten Veranstaltungen auf außerordentlich positive Resonanz und großen Bedarf unter den Hausärztinnen und Hausärzten.
Von hoher Relevanz für die hausärztliche Praxis und damit ein Highlight der vergangenen Veranstaltungen war der Beitrag von Prof. Dr. med. Stefan Evers, Facharzt für Neurologie und Chefarzt der Klinik für Neurologie am Krankenhaus Lindenbrunn. Der Schmerzspezialist lieferte in seinem Vortrag zu Diagnostik und Therapie der Migräne in der Hausarztpraxis einen grundlegenden Überblick über Hauptgruppen der Klassifikation von primären und sekundären Kopfschmerzerkrankungen sowie über die spezifischen Kriterien für Migräne.
Immerhin acht Millionen Menschen in Deutschland leiden an Migräne. Die bevölkerungsbezogene Lebenszeitprävalenz liegt bei 10 bis 12 Prozent bei einem Geschlechterverhältnis von 2,5 (w) zu 1 (m). Die durchschnittliche Frequenz beträgt 1,2 Migräneattacken pro Monat über je 24 Stunden. 10 Prozent der Attacken treten überwiegend, 30 Prozent gelegentlich mit einer Aura auf.
Nur 30 Prozent der von Migräne betroffenen Personen sind jedoch in Behandlung. Wird ärztliche Hilfe gesucht, ist die erste Anlaufstelle in der Regel die Hausärztin oder der Hausarzt. Eine zuverlässige und differenzierte Diagnose ist dabei essenziell für die Betroffenen.
Ein weiteres Highlight des Hausarzt-Tags 2019 wurde auf den vergangenen Veranstaltungen von Prof. Dr. Klaus Wahle, niedergelassener Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin in der Hausarztpraxis Böggemeyer, Münster, präsentiert: In seinem Vortrag über Impfempfehlungen und Impfmanagement wies er noch einmal auf die Bedeutung der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) hin. Hier ist besonders die rechtliche Pflicht zur Aufklärung der PatientInnen über Möglichkeit, Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit indizierter Impfungen zum Schutz vor Infektionskrankheiten und über mögliche Folgen einer unterlassenen Impfung hervorzuheben.
Um diese zu erfüllen, ist ein sorgfältiges Impfmanagement erforderlich, das ganz wesentlich durch die Medizinischen Fachangestellten unterstützt wird. Sie können beispielsweise die Erstansprache der PatientInnen übernehmen, diese informieren, den Impfausweis prüfen und an Impftermine erinnern. Darüber hinaus obliegt ihnen die Beschaffung und Verwaltung von Impfstoffen, die Impfdokumentation und die Durchführung der Impfung.
Von ärztlicher Seite erfolgt die Überprüfung der Angaben und Impfindikationen, die abschließende Impfaufklärung und die Übernahme der Verantwortung für die gesamte Impfleistung durch Unterschrift. Eine so verteilte Übernahme von Aufgaben ermöglicht ein professionelles Impfprocedere.
Über diese und eine Vielzahl weiterer praxisrelevanter Themen informieren auch die folgenden Veranstaltungen der Fortbildungsreihe. Der nächste Hausarzt-Tag findet am 14. September in Münster statt. Anmeldungen werden noch angenommen.