Hausärzte wünschen sich besseres Fortbildungsangebot zu Kopfschmerz

Eine Umfrage der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) zeigt, dass vor allem Hausärztinnen und Hausärzte mit dem Fortbildungsangebot zu Kopfschmerzen unzufrieden sind. Sie wünschen sich mehr jederzeit abrufbare digitale Formate.

Mehrheit schätzt zeitunabhängige Angebote

Eine Umfrage der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) zeigt, dass vor allem Hausärztinnen und Hausärzte mit dem Fortbildungsangebot zu Kopfschmerzen unzufrieden sind. Sie wünschen sich mehr jederzeit abrufbare digitale Formate. An diesem Bedarf setzt die DMKG-Initiative "Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen" mit ihrem Angebot an.

Drei Viertel der Kopfschmerzspezialist:innen schätzen das Fortbildungsangebot rund um das Thema Kopfschmerz als gut bis sehr gut ein. Lediglich 7% sind eher unzufrieden. Unter Hausärzt:innen ist dagegen nur ein Viertel mit den Fortbildungsmöglichkeiten zufrieden, ein weiteres Viertel gibt an, eher unzufrieden zu sein.
Von November 2020 bis Januar 2021 hat die Initiative "Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen" der DMKG e.V. mit zwei Online-Umfragen Hausärzt:innen (n=150, 65% Allgemeinmedizin, 35% Innere Medizin) und Kopfschmerzspezialist:innen (n=81) zu Diagnose und Behandlung von Kopfschmerzpatient:innen befragt. Etwa die Hälfte der Befragten, die sich als Kopfschmerzspezialist:innen einstuften, waren Neurolog:innen, die andere Hälfte Anästhesiolog:innen, Psychiater:inn und weitere Fachgruppen.

Publikationen über Kopfschmerz sind bei Hausärztinnen und Hausärzten besonders gefragt

Befragt man die Ärzt:innen, welche Fortbildungs- und Informationsangebote sie am häufigsten nutzen, geben ca. 70% an, vor allem Publikationen und Literatur zu verwenden. Während 51% der Spezialist:innen auch Kongresse und Tagungen zur Fortbildung nutzen, ist das in der Gruppe der API (Allgemeinarzt/Praktiker/Internist) lediglich knapp ein Viertel. Webinare werden von gut 40% sowohl der Spezialist:innen als auch der Hausärzt:innen genutzt.

Beide Arztgruppen wünschen sich vor allem zeitunabhängige digitale Fortbildungsangebote. Hausärzt:innen begrüßen zudem Patienteninformationsmaterial in Form von Broschüren und Aufklärungsbögen sowie Informationsbroschüren und interaktive Wissensplattformen für die eigene Nutzung. Thematisch stehen bei API die Differentialdiagnostik von Kopfschmerzarten sowie Migräne bzw. Migräneprophylaxe im Vordergrund. Bei Spezialist:innen sind es die Themen nicht-medikamentöse Therapien, Therapie-Updates, neue Therapieformen und seltene Kopfschmerzarten.

Initiative für Ärztinnen und Ärzte mit Kopfschmerzpatient:innen

Die Initiative "Attacke! Gemeinsam gegen Kopfschmerzen" bietet unter www.attacke-kopfschmerzen.de ein fundiertes Informations- und Fortbildungsangebot für Fachkreise. Der Migräne- und Kopfschmerz-Guide etwa trägt fundiertes, praxisrelevantes Wissen von Kopfschmerzspezialist:innen zusammen. Die Inhalte basieren auf den derzeit gültigen Standardwerken zur Behandlung von Migräne- und Kopfschmerzen (u.a. ICHD-3 und den offiziellen Leitlinien) und verweist auf wichtige Sekundärliteratur. Im Bereich "Service" finden sich umfangreiche Materialien für die eigene Nutzung und für Patient:innen. Der "Fortbildungskalender" hält eine Übersicht über Fortbildungen und Kongresse zu Migräne und anderen Kopfschmerzerkrankungen bereit, geprüft und zertifiziert von der DMKG.