Die Feinstaubbelastung durch den bislang größten Waldbrand in Mecklenburg-Vorpommern sollte einem Lungenexperten zufolge nicht unterschätzt werden. "Das sind für die Lunge schon echte Katastrophensituationen", sagte der Ulmer Lungenfacharzt Michael Barczok.
Durch das Feuer würde in riesigen Mengen pflanzliches Material verbrannt. "Es ist einfach eine gigantische Belastung mit Luftschadstoffen unterschiedlichster Zusammensetzung", sagte der Sprecher des Bundesverbandes der Pneumologen weiter.
Die Feinstaubbelastung werde sich auch in Entfernungen von 20 bis 40 Kilometern erhöhen. "Die Gefahr nimmt leider nicht wirklich mit der steigenden Entfernung vom Brandherd ab, sondern man hat ja eine richtige Rauchfahne, die über das Land zieht." Das sei eine Belastung für jede Lunge - vor allem aber für die von Ältern, Kindern und Menschen mit Lungenerkrankungen. Die sehr feinen Partikel würden zudem mit dem Wind sehr weit getragen werden.
Auch in Regionen, in denen von dem Rauch nichts mehr zu sehen oder zu riechen sei, könne die Luft noch in relevanten Konzentrationen mit Feinstaub belastet sein. Wegen der Rauchentwicklung waren auch Menschen in Brandenburg und im Norden Sachsen-Anhalts aufgerufen worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Auch Barczok empfiehlt vor allem: "Feinstaub meiden", also in der Wohnung bleiben. Masken helfen nach seiner Einschätzung nur bedingt gegen die Feinstaubpartikel. Wer dennoch raus muss, sollte körperliche Anstrengung und damit tiefere, schnellere Atemzüge meiden - um die Aufnahme von Schadstoffen nicht noch zusätzlich zu verstärken. "Übrigens wäre der Aufenthalt an Seen oder Flüssen förderlich, weil wir wissen dass Feinstaubbelastungen durch Wasser und Vegetation auch reduziert werden."