Diese Forschungsergebnisse einer großen Bevölkerungsstudie wurden auf dem diesjährigen Annual European Congress of Rheumatology (EULAR) präsentiert. Sie zeigen, dass Frauen, die laut BMI als übergewichtig oder fettleibig gelten, ein erhöhtes Risiko aufweisen, an rheumatoider Arthritis zu erkranken.
Vorangegangene Studien, die die Verbindung zwischen Übergewicht und RA erforscht hatten, führten zu widersprüchlichen Ergebnissen. "Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass der Body Mass Index als Parameter zur Bestimmung von Übergewicht galt. Allerdings sagt der BMI nur bedingt etwas über das tatsächliche Körperfett und dessen Verteilung aus", erklärt Erstautorin Dr. Asta Linauskas von der Uniklinik Aarhus in Dänemark.
Um die Korrelationen zwischen Körperfettanteil und Risiko auf RA weiter zu erforschen, setzten die Wissenschaftler auf kubische Splines in der statistischen Datenauswertung. Dabei zeigte der Kurvenverlauf einen direkten Zusammenhang bei Frauen – jedoch nicht bei Männern. Von den 54.284 Studienteilnehmern (davon 52 Prozent weiblich) im Alter zwischen 50 und 64 Jahren, die über einen Zeitraum von fünf Jahren erfasst wurden, erkrankten später 283 Frauen und 110 Männer an RA. Zudem wurden Daten zu Ernährung und Lebensweise der Probanden erhoben, um Faktoren wie Tabak- und Alkoholkonsum oder körperliche Aktivität berücksichtigen zu können. Begleitet wurden die Patienten bis sie entweder an RA erkrankten, verstarben oder mit Oktober 2016 das Ende des Untersuchungszeitraums kam.
"Unsere aktuellen Forschungsergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen dem Risiko an RA zu erkranken und drei verschiedenen Kriterien, nach denen bei Frauen Übergewicht definiert wird. Wir sind der Auffassung, RA sollte in die Liste aller Erkrankungen aufgenommen werden, die medizinisch mit Übergewicht in Verbindung gebracht werden", so Dr. Linauskas.