Coffin-Siris-Syndrom
Das Coffin-Siris-Syndrom beschreibt die Kombination von hypoplastischen Phalangen mit Nagelhypoplasie, Minderwuchs und Intelligenzminderung. Das Syndrom betrifft mehr weibliche Patienten als männliche.
Die Betroffenen haben charakteristische Gesichtszüge, zu welchen volle Lippen, eine breite Mundspalte, ein breiter Nasenrücken und Nasenspitze, sowie lange Wimpern und Augenbrauen gehören. Typisch ist auch eine Hypertrichose des Körpers bei spärlichem Kopfhaar.
Bei einem Großteil der Patienten kann im Säuglings- und Kleinkindalter eine Gedeihstörung festgestellt werden. Etwa die Hälfte entwickeln Krampfanfälle, Schwerhörigkeit, gehäufte Luftwegsinfekte, Strabismus und Ptose. Ein Drittel leiden unter Herzfehlern, ableitenden Harnwegen und Nierenfehlbildungen.
Als Ursache des Syndroms werden heterozygote Mutationen in sechs verschiedenen Genen (ARID1A, ARID1B, SMARCA4, SMARCB1, SMARCE1, SOX11) gesehen. Obwohl die Erkrankung autosomal-dominant vererbt wird, liegt meist eine Neumutation vor.