Laut dem Deutschen Rat für Wiederbelebung erleiden in Deutschland jährlich mehr als 50.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Nur zehn Prozent der Betroffenen überleben, da aufgrund der Eintreffzeit des Rettungsdienstes mit durchschnittlich neun Minuten die Wiederbelebungsmaßnahmen häufig zu spät eingeleitet werden. Dieser Problematik nahm sich die Initiative Mobile Retter e. V. an und entwickelte ein Konzept zur Smartphone-basierten Ersthelfer-Alarmierung, das medizinisch qualifizierte Ersthelfer per App auf Notfälle aufmerksam macht. Dieses Engagement zeichnet die DGIM mit dem Querdenkerpreis aus. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert.
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Medizinisch qualifizierte Ersthelfer, die sich in unmittelbarer Nähe zum Notfall befinden, werden durch die GPS-Komponente ihrer Smartphones geortet und nach Wahl des Notrufs 112 durch die Leitstelle automatisch parallel zum Rettungsdienst alarmiert. Damit können Mobile Retter durch die örtliche Nähe sehr oft schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein und bis zu dessen Eintreffen bereits qualifizierte lebensrettende Maßnahmen einleiten, die gerade in den ersten Minuten oft entscheidend sind. Die Rettungskette wird somit gestärkt, ohne eine Änderung an der bisherigen etablierten Struktur des Rettungsdienstes vorzunehmen.
Nach mehrjähriger Pilotprojektphase und einer Vielzahl von bundesweiten Implementierungen verfügt der Verein über tiefgreifende Erfahrungswerte und Kompetenzen. So konnten Mobile Retter in den vergangenen Jahren bereits Dutzende Menschenleben retten. Diese außerordentliche Leistung möchte die DGIM mit der Auszeichnung durch den Querdenkerpreis und dem damit verbundenen Preisgeld unterstützen.
Mit dem Querdenker-Preis würdigt die DGIM kreative und innovativ denkende Personen, Organisationen oder Firmen, die mit ihren Ideen das Gesundheitswesen zukunftsweisend bereichern und befruchten, insbesondere im Bereich der digitalen Medizin. Das Preisgeld wird von der Firma Custo Med mit Firmensitz in Ottobrunn gestiftet. Aufgrund der Absage des diesjährigen Internistenkongresses konnte die Verleihung nicht wie geplant stattfinden und wurde im kleinen Kreis nachgeholt.