https://www.hno-aerzte.de/presse/pressemitteilungen/details/biologika-bei-nasenpolypen-bahnbrechende-therapiemoeglichkeiten-fuer-schwerkranke-patienten/
Patienten mit chronischer Rhinosinusitis und Nasenpolypen sind in ihrer Lebensqualität häufig eingeschränkt. Oftmals können sie nicht ungehindert atmen oder das Riechen oder Schmecken sind limitiert. Nicht selten geht die Erkrankung auch mit Asthma einher. Bisher war der Goldstandard der Therapie die Verordnung von kortisonhaltigen Medikamenten und eine Operation. Doch ein operativer Eingriff ist mit Risiken verbunden – auch das Risiko von Rezidiven ist gegeben.
Mit der Zulassung von Biologika zur Behandlung der Nasenpolypen hat sich die Therapielandschaft nun verändert: Mit dem richtigen Arzneimittel kann schon innerhalb weniger Wochen eine Symptomfreiheit erreicht, und Operationen obsolet werden.
In der Mehrzahl der Fälle wird die Erkrankung durch Interleukin-getriggerte Immunreaktionen ausgelöst. Und genau hier kommen die Biologika ins Spiel. Sie antagonisieren diese Reaktion und führen so zu einer Verbesserung der Krankheitsursache.
Dabei ist es wichtig, das für den individuellen Patienten am besten geeignete Arzneimittel zu finden. Hierzu sind eine umfangreiche Diagnostik und Abklärung notwendig.
Diese diagnostische Phase kann mitunter komplex und langwierig sein – insbesondere in der Praxis. Daher ist es auch nicht überraschend, dass eine Biologika-Verordnung für Kliniker oft deutlich einfacher ist als für Niedergelassene. Schließlich erlaubt die Krankenhausinfrastruktur eine effizientere Abklärung als dies im ambulanten Setting möglich wäre.
Viele in der Praxis tätige HNO-Ärzte schrecken daher vor der Verordnung der teuren Biologicals zurück – zu groß ist die Angst vor Regressansprüchen oder einer Wirtschaftlichkeitsprüfung. Doch das ist unbegründet, meinen Experten. Bei ausreichender Dokumentation, guter Diagnostik und sorgfältiger Indikation haben auch Niedergelassene nichts zu befürchten.
Biologika haben das Potential, die Therapie von Nasenpolypen zu verändern und Operationen zu reduzieren. Um eine großflächigere Abdeckung von Patienten mit diesen Arzneimitteln zu erreichen, sollten Hürden in der ambulanten Verordnung reduziert werden.
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