- Mahdavi S, Palatini P, El-Sohemy A. CYP1A2 Genetic Variation, Coffee Intake, and Kidney Dysfunction. JAMA Netw Open. 2023 Jan 3;6(1):e2247868. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2022.47868. PMID: 36701157.
CYP1A2 übernimmt im menschlichen Körper die Entgiftung des Koffeins. Es gibt verschiedene Genotypen, die die Geschwindigkeit dieses Stoffwechsels steuern:
Menschen mit den Varianten AC und CC gelten als Slow-Metabolizer für Koffein.
Die Daten wurden der italienischen Hypertension and Ambulatory Recording Venetia Study (HARVEST) entnommen: die Kohorte hier umfasst Menschen mit einer Grad-1-Hypertonie und einem Studienzeitraum von mehr als 16 Jahren.
Von 604 Teilnehmern lagen ausreichend Informationen zu Kaffeekonsum, CYP1A2-Genotyp und Urinproben vor, sodass diese in der aktuellen Studie ausgewertet wurden.
In der Studie wurde eine Nierenfunktionsstörung definiert als
Der Kaffeekonsum wurde unterteilt in
Zusätzlich wurde der CYP1A2-Genotyp bestimmt sowie der Blutdruck regelmäßig kontrolliert. Die Genotyp-Verteilung war in etwa gleich über alle drei Kaffeekonsum-Gruppen.
Die Daten zeigen, dass der Kaffeekonsum für die Kohorte als Ganzes oder die Fast-Metabolizer irrelevant war für das Risiko, eine Nierenfunktionsstörung oder Bluthochdruck zu entwickeln.
Für die Slow-Metabolizer, also diejenigen mit Genotyp AC oder CC, bestand jedoch ein signifikant erhöhtes Risiko für Albuminurie, Hyperfiltration und Hypertonie – wenn sie mehr als drei Tassen Kaffee pro Tag zu sich nahmen.
Die Studie zeigt, dass ein vermehrter Kaffeekonsum tatsächlich nierenschädigend sein kann. Jedoch scheint dies nur für Menschen zu gelten, die entsprechend empfänglich sind, bedingt durch die genetische Variation in CYP1A2.
* Slow- im Gegensatz zu Fast-Metabolizer (langsame bzw. schnelle Verstoffwechsler)