COVID-19: Was Sie vor und nach einer Organtransplantation beachten sollten

Menschen mit einem geschwächten Immunsystem werden laut aktuellem Kenntnisstand zur Risikogruppe im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie gezählt. Dazu gehören insbesondere Patientinnen und Patienten nach Organtransplantationen.

Keine generellen Umstellungen der immunsuppressiven Behandlung empfohlen

Menschen mit einem geschwächten Immunsystem werden laut aktuellem Kenntnisstand zur Risikogruppe im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie gezählt. Dazu gehören insbesondere PatientInnen nach Organtransplantationen, die unter immunsuppressiver Behandlung stehen1. Die Fachgesellschaften haben sich hierzu geäußert und spezielle Handlungsempfehlungen bekannt gegeben.

Organspende und Transplantation während der Pandemie

Auch während der COVID-19-Pandemie werden weiterhin Organtransplantationen - unter Einhaltung spezieller Vorsichtsmaßnahmen - durchgeführt. Alle potenziellen SpenderInnen müssen vorab ausgiebig über bestehende Risiken befragt und auf SARS-CoV-2 getestet werden. Nur bei einem negativen Testergebnis in Kombination mit einer unauffälligen Anamnese kann eine Organspende in Betracht gezogen werden. PatientInnen müssen außerdem – neben den bekannten Risiken - sorgfältig über das erhöhte Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion nach dem Eingriff aufgeklärt werden2. Die Deutsche Transplantationsgesellschaft (DTG) empfiehlt, Organtransplantationen weiterhin nach Maßgabe der regionalen Bewertung der Versorgungslage in den einzelnen Zentren durchzuführen3.

Umgang mit organtransplantierten PatientInnen: Handlungsempfehlungen für die Ärzteschaft

Die European Renal Association (ERA-EDTA) hat Empfehlungen zur Anpassung der immunsuppressiven Behandlung bei organtransplantierten COVID-19-PatientInnen bekannt gegeben4. Die DTG weist darauf hin, dass bislang keine wissenschaftlichen Daten zu COVID-19-spezifischen Empfehlungen vorhanden sind und sich diese Vorgehensweisen aus denen für andere schwere Infektionen ableiten. Dabei empfiehlt die DTG ausdrücklich keine generellen Umstellungen der immunsuppressiven Behandlung, sondern nur nach individuellen ärztlichen Entscheidungen in den betreuenden Transplantationszentren3.

Warteliste und Nachsorge – Umgang mit Kontrollterminen

Die einzelnen Transplantationszentren reagieren je nach örtlicher Versorgungslage individuell auf die aktuelle Situation. Generell gelten folgende Schutzmaßnahmen:

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Quellen:
1. RKI - Coronavirus SARS-CoV-2 - Informationen und Hilfestellungen für Personen mit einem höheren Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogruppen.html (Accessed April 24, 2020)
2. Deutsche Stiftung Organtransplantation Neuigkeiten Template. https://www.dso.de/organspende/news-veranstaltungen/news/Organspende%20und%20SARS%20COV-2/COVID-19-Epidemie/19  (Accessed April 24, 2020)
3. COVID-19: Aktuelle Informationen. http://www.d-t-g-online.de/index.php/covid-19  (Accessed April 24, 2020)
4. ERA-EDTA - DESCARTES expert opinion regarding the management of immunosuppressive medication for kidney transplantpatients during the COVID-19 pandemic. https://www.dgfn.eu/files/content/downloads/covid-19/fachinformationen/ERA-EDTA%20Descartes%20Working%20Group%20on%20NTX_Immunosuppression%20with%20Covid.pdf
5. COVID19: Informationen für Patienten. http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Klinik-fuer-Allgemein-Viszeral-Transplantations-Chirurgie/de/0600-fachgebiete/transplantationschirurgie/covid19/index.html  (Accessed April 24, 2020)