Zervixkarzinom: Wann ist die Operation eine Option?

Gebärmutterhalskrebs ist eine der häufigsten Krebsformen bei Frauen. Es stehen verschiedene operative und konservative Behandlungsformen zur Verfügung. Doch für welche Patientin ist welche Therapie geeignet?

Operative Therapien beim Zervixkarzinom

Kleinere Tumoren – Konisation als prädiktiver Faktor?

Aktuelle Studiendaten legen nahe, dass Patientinnen, die an einem Low-Risk-Zervixkarzinom leiden, bessere Outcomes haben, wenn in der initialen Konisation saubere Ränder, also ein R0-Status erreicht wird. Das Low-Risk-Karzinom ist definiert als ein Tumor unter 2 cm Größe, mit weniger als 10 mm stromaler Invasion und negativen Lymphknoten. Ob es sich dabei jedoch wirklich um einen prädiktiven Faktor handelt, lässt sich nicht so einfach sagen. Schließlich spielen andere Faktoren in der Therapie und Prognose des Zervixkarzinoms ebenfalls wichtige Rollen. 

Und was tun bei größeren Tumoren?

Bei Karzinomen zwischen 2 cm und 4 cm Größe besteht das Vorgehen der Wahl in einer primären Laparotomie zum Lymphknotenstaging und – bei negativen Lymphknoten – in der radikalen Hysterektomie. Eine Sentinellymphknotenbiopsie kann ebenfalls erwogen werden. 

Welche Optionen gibt es bei Inoperabilität?

Wenn für eine Patientin eine Operation der Gebärmutter nicht möglich ist, jedoch eine kurative Behandlungssituation besteht, empfehlen die Experten dennoch ein Lymphknotenstaging. Hierbei sollten Lymphknoten aus dem Beckenbereich und, bei Bedarf, auch para-aortisch entnommen werden. Dies dient in erster Linie der genaueren Festlegung des Bestrahlungsfeldes. 

Bedeutung des R0-Randes

Bei einem Zervixkarzinom sollte bei der Konisation immer ein R0-Rand angestrebt werden. Ist dies nicht der Fall, kann die Prozedur in manchen Fällen wiederholt werden. Je nach Resultat kann dann basierend auf den Ergebnissen der SHAPE Studie in selektierten Fällen eine einfache Hysterektomie erfolgen. Bei größeren Tumoren ist eine offene radikale Hysterektomie die Maßnahme der Wahl. Diese Empfehlungen basieren auf aktuellen Studienergebnissen, die die Outcomes nach entsprechenden Interventionen analysiert haben.
 

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