Tafasitamab-Lenalidomid (T/L) bietet einen wirksamen Ansatz, der auf den Ergebnissen der Phase-2-Studie L-MIND beruht. Unter Real-World-Bedingungen gab es jedoch unterschiedliche Behandlungsergebnisse. Diese Unterschiede waren mit den in die Studien einbezogenen Patienten assoziiert gewesen. Dr. Antonio Gutiérrez und sein Forschungsteam stellten auf der ASH 2024 die Ergebnisse ihrer Versorgungsstudie vor. Das Ziel dieser Studie war es gewesen, die Behandlungsergebnisse der Behandlung von r/r DLBCL mit T/L in Spanien zu beschreiben.1
Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um eine retrospektive, multizentrische Beobachtungsstudie der spanischen Gruppe für Lymphome (GELTAMO) mit insgesamt fast 100 Patienten mit r/r DLBCL (n = 99), die für eine Intensivtherapie nicht geeignet waren - die Wirksamkeitskohorte umfasste 83 Patienten. In die Studie eingeschlossen wurden Erwachsene mit r/r DLBCL oder hochmalignem B-Zell-Lymphom, die zuvor mindestens eine vorherige Behandlung mit Anti-CD20 erhalten hatten.1
Das mediane Lebensalter der Studienteilnehmer lag bei 78 Jahren. Über 70 % der Patienten hatten 1-2 Therapielinien vor dem Einsatz von T/L erhalten - 26-28 % sogar mehr als zwei. Unter realen Bedingungen konnte ein objektives Gesamtansprechen (ORR) von 61 % erreicht werden. Zu einer vollständigen Remission (CR) kam es bei 42% der Patienten. Die Krankheitskontrollrate erzielte einen Wert von 64 %. Die mediane Follow-up-Zeit betrug 21,6 Monate. Das mediane PFS (progressionsfreies Überleben) lag bei 10,9 Monaten. Die Behandlung mit Tafasitamab-Lenalidomid war im Allgemeinen gut verträglich gewesen.1
Wichtige Erkenntnisse aus der vorliegenden Studie sind, dass die relative Dosisintensität sowie die Wahl der Patienten eine wichtige Rolle für das Outcome unter Real-World-Bedingungen spielen. Dies sollte im klinischen Alltag bei der Therapieplanung von Patienten r/r DLBCL, die für eine Intensivtherapie nicht geeignet sind Beachtung finden:
Bei einer relativen Dosisintensität (RDI) von ≥ 70 % konnte die mediane Dauer des Ansprechens (DOR) nicht erreicht werden.
In dieser spanischen Kohorte, die mit T/L behandelt wurde, war die Behandlung unter Real-World-Bedingungen - unabhängig von Alter oder Begleiterkrankungen - wirksam und im Allgemeinen gut verträglich gewesen. Zu beachten ist die relative Dosisintensität sowie die geeignete Patientenwahl, um das optimalste Outcome der T/L-Therapie zu erreichen.1