Kurz vor dem Weihnachtsfest kommt Juul auf den deutschen Markt. Ist das eine frohe oder traurige Botschaft?
Mit schwedischen Weihnachtsgrüßen (siehe unten) hat das Juuling nichts zu tun, das ist Ihnen sicher klar. In den letzten beiden Tagen war es kaum zu überlesen: Die E-Zigarette Juul aus den USA – das "iPhone unter den E-Zigaretten" laut Zeit Online vom 19.12.2018 (430 Kommentare!) – ist nun auch in Deutschland erhältlich. Bereits am Vortag war diese Nachricht auf esanum.de zu lesen und hat immerhin zwei Kollegen zu Kommentaren stimuliert.
Erst vor drei Monaten haben wir in diesem Blog auf den neuen Juuling-Hype an US-amerikanischen Highschools hingewiesen (Wie gefährlich ist die E-Zigarette?). Und auf den Grazer Toxikologen Prof. Bernd Mayer, der sich für die Akzeptanz der E-Zigarette als wenig(er) schädliche Alternative zum Tabarauchen intensiv engagiert.
Was wir eben erst bemerkt haben: Mayer alias "Kuscheldampfer" hat sich bereits vor einem Jahr an einer regen Diskussion beteiligt, die wir unwissentlich im Dampfertreff-Forum auslösten. In dieser nach Eigenaussage "größten deutschsprachigen Community" wurde unser Blogbeitrag E-Zigarette und chronische Bronchitis: Wer ist hier auf dem Holzweg? zitiert mit den Worten: "Diese Ärzte hier erkennen die Widersprüche, die Ideologie dahinter". Gemeint ist das "Bashing" der E-Zigarette in der (Fach-) Öffentlichkeit, etwa durch Bundesregierung und Fachgesellschaften wie der DGP.
Die Forumskommentare sind mitunter durchaus lesenswert und differenziert. Es wird beispielsweise auf richtige und falsche Zielgruppen hingewiesen. Es ist natürlich ein Unterschied, ob es um Raucher geht, die zum Umstieg auf eine gesündere Alternative bewegt werden könnten, oder um einen nikotinnaive Jugendliche.
In manchen Kommentaren geht es auch um Erfahrungen, die die Dampfer oder ihre Angehörigen in (lungenärztlichen) Arztpraxen gemacht haben. "Michigan" schreibt etwa: "Unserer Mutter ergeht es auch nicht so gut. Ihr Lungenarzt sagte ihr, es wäre egal, ob sie weiter raucht oder nicht. COPD. Noch kann sie sich bewegen und auch spazieren gehen. Da frage ich mich schon, ob in diesem Fall eine Empfehlung ‚E-Zigarette‘ nicht sinnvoll ist."
Und "lenichen" antwortet darauf (im unredigierten O-Ton): "Sach ma...was ist den das für ein arzt ? Gehts noch ? Wenn der arzt das wirklich so gesagt hat würde ich meine mama aber schleunigst zu einem arztwechsel bewegen. Das weiß doch heutzutage jeder, daß rauchen bei COPD doppelt schädlich ( und lebensverkürzend ) sein kann."
Nun ja, damit dieser Blogpost noch vor dem Fest online gestellt werden kann, lassen wir es damit vorerst gut sein und wünschen Ihnen ganz herzlich
God jul och ett gott nyt år!
Genießen Sie die Festtage im Kreise Ihrer Liebsten, rutschen Sie gesund in ein glückliches und erfolgreiches Neues Jahr und schauen Sie auch 2019 wieder hier im Blog vorbei!
Herzlichst, Ihre
Dr. Hubertus Glaser & Dr. Jörg Zorn
Abkürzungen:
DGP = Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V.