Bluteosinophilie bei COPD: noch kein fester Marker, aber therapierelevant

Mehrere aktuelle Studienpublikationen beschäftigen sich mit der Triple-Therapie zur Senkung der Exazerbationsrate bei COPD-Patienten. Kennen Sie ihre Ergebnisse?

Mehrere aktuelle Studienpublikationen beschäftigen sich mit der Triple-Therapie zur Senkung der Exazerbationsrate bei COPD-Patienten. Kennen Sie ihre Ergebnisse?

IMPACT, SUNSET und TRIBUTE: Worum könnte es sich bei dieser Aufzählung (in alphabetischer Reihenfolge) handeln?

Wir wetten mal darauf, dass Sie die Antwort kennen oder zumindest erahnen …

Klingende Namen: Anspruch, Effekt, Sonnenuntergang, Anerkennung …

Das sind drei aktuelle COPD-Studien1,2,3, über deren Ergebnisse in diesem Jahr auf Kongressen, in Medien und auch in Werbemitteln der studienfinanzierenden Hersteller gesprochen bzw. geschrieben wurde und wird. Neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Wirksamkeit diverser Therapieregime in diversen Anwendungsszenarien geht es dabei natürlich auch um diverse Präparate, für deren Einsatz geworben wird.

Können Sie die jeweiligen Sponsoren den Studien zuordnen?

Es handelt sich um folgende Firmen: Chiesi3, GlaxoSmithKline (GSK)1 und Novartis2. CME-Punkte gibt es für die richtige Beantwortung dieser Frage leider nicht. Anders sieht es aus mit den Fragen zum Webinar "Pneumologie Highlights in einer Stunde – Sommeredition". Das können Sie sich "on demand", also auf Abruf und damit jederzeit, in der Fortbildungsrubrik von esanum anschauen.

Drei Studien zur Triple-Therapie

Im Webinar werden diese Studien knapp und verständlich dargestellt und auf ihren Praxiswert hin von den beiden Referenten, einem Kliniker und einem Niedergelassenen, diskutiert. Ein paar interessante Botschaften fassen wir gerne für unsere Blogleser zusammen. Die Fortbildungsteilnahme kann das natürlich nicht ersetzen …

TRIBUTE-Studie:

IMPACT-Studie:

SUNSET-Studie:

Ein Lungenleiden kommt selten allein …

Die knappe Stunde, die die Webinar-Aufzeichnung dauert, ist sicher gut investierte Fortbildungszeit, zumal es auch noch um die neuen deutschen Leitlinien samt Umsetzung im Alltag sowie um Komorbiditäten bei COPD und Asthma geht.

Dass es COPD-Patienten häufig auch mit dem Herzen haben, ist uns aus der Praxis geläufig. Die evidenzbasierte Zahl zur kardiovaskulären Komorbidität lautet: bis zu 70%. Und wie viele Patienten mit schwerem Asthma leiden an mindestens einer Kortisonkrankheit durch die Einnahme oraler Glukokortikoide (OCS)?

Es sind 9 von 10! Wann orale Steroide heute in der Praxis überhaupt noch eine Rolle spielen, und dass sich Pneumologen darum bemühen sollten, OCS-Patienten bei ihren hausärztlichen Kollegen ausfindig zu machen, haben wir in diesem Blog letztes Jahr mal thematisiert. Ein guter Reminder also …

Auch andere Komorbiditäten treten bei Asthma-Patienten (Stufe I–IV) häufiger auf als in der asthmafreien Vergleichspopulation:

Nicht leicht, aber lohnend: die individualisierte Präzisionsmedizin

Zum Abschluss noch ein schöner Satz, der uns in der gemütlich am Schreibtisch verbrachten Fortbildungsstunde begegnet ist: "Bringe das richtige Medikament in die richtigen Lungen, statt mehr Medikamente in mehr Lungen." Wenn das nur immer so einfach wäre …

Referenzen:
1. Lipson DA et al. Once-Daily Single-Inhaler Triple versus Dual Therapy in Patients with COPD. N Engl J Med 2018;378(18):1671-80. doi: 10.1056/NEJMoa1713901
2. Chapman KR et al. Long-Term Triple Therapy De-escalation to Indacaterol/Glycopyrronium in Patients with Chronic Obstructive Pulmonary Disease (SUNSET): A Randomized, Double-Blind, Triple-Dummy Clinical Trial. Am J Respir Crit Care Med 2018;198(3):329-39. doi: 10.1164/rccm.201803-0405OC
3. Papi A et al. Extrafine inhaled triple therapy versus dual bronchodilator therapy in chronic obstructive pulmonary disease (TRIBUTE): a double-blind, parallel group, randomised controlled trial. Lancet 2018;391(10125):1076-84. doi: 10.1016/S0140-6736(18)30206-X